Eine dem Handelsblatt vorliegende Analyse des ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss), welche sich im Besonderen auf den ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) bezieht, kommt zu dem Schluss, dass die Folgen der CORONA-Krise nun doch auf den Immobilienmarkt durchschlagen.
Durch die gute Entwicklung der letzten Jahre werden die negativen Folgen allerdings abgemildert.
Sorgenkind ist der Büromarkt: während Anfang des Jahres noch Abbau von Leerstand und Anstiege der Mieten prognostiziert wurden, relativieren sich die Aussichten nunmehr.
Die Vermarktung von Büroflächen war schon immer anfälliger auf konjunkturelle Einbrüche. Doch diesmal belasten strukturelle Veränderungen den Markt zusätzlich.
Der Wunsch der Mitarbeiter nach Home-Office-Plätzen und der stetig zunehmende Kostendruck auf die Unternehmen werden neben den primären Belastungen durch die Krise, nämlich Umsatzeinbrüche und dadurch hohe Gewinnrückgänge bei den Mietern, auch die Anbieter von Büroflächen betreffen.
Durch den Einsatz von Home-Offices werden Ressourcen in den Büros frei, Arbeitsplätze können auf mehrere Mitarbeiter verteilt werden. Die Nachfrage nach Büroflächen verringert sich. Kosten, insbesondere Mieten, können langfristig eingespart werden.
Der Immobiliendienstleister JLL veröffentlichte vor Kurzem mehrere Szenarien, wie sich diese Entwicklungen auf dem Markt auswirken könnten.
Das Wahrscheinlichste geht von einem Rückgang von Bürobeschäftigten „vor Ort“ von ca. 15% aus, während die Nachfrage an Büroflächen selbst um ca. 10% sinkt.
Dies wird mittelfristig zu sinkenden Mieten und weniger Nachfrage führen.