Das Bundesinnenministerium hat in den vergangenen Tagen endlich gehandelt und hat das Gutachten zu den aktuellen Baukosten vorgestellt. Auf der Fachtagung des Innenministeriums unter dem Namen „Neue Perspektiven für den Wohnungsbau“ mit rund 200 Experten der Baubranche wurde die Ausarbeitung präsentiert.
Dabei wurden ca. 7.000 Wohnungen aus den unterschiedlichen Regionen Deutschlands und verschiedene Gebäudetypen untersucht und ca. 30.000 bundesweite Vergleichswohnungen erfasst.
Mit diesem ersten Baukostengutachten sollen bundesweit Maßstäbe gesetzt werden. Es können jetzt Eckdaten aufgezeigt werden, welche die Baukosten erhöhen. Dies gilt auch für den geförderten Wohnungsbau. Aus dem Gutachten geht hervor, dass die Bauwerkskosten bundesweit in aller Regel gleich hoch sind. Abweichungen wurden lediglich anhand der stark unterschiedlichen Grundstückskosten und den verschiedenen Ansprüchen der Bauherren festgestellt. Unterschiede gibt es auch bei der Planung von kostenaufwendigen Tiefgaragen. Parkraum in den Metropolen bleibt ein hoher Kostenfaktor. Tendenz steigend.
Das Gutachten soll vor allen Dingen wachstumsbereite Regionen unterstützen. Es dient Investoren als Maßstab, um im Zuge des Verfahrens preistreibende Kosten zu vermeiden. Laut Innenministerium deckt das Gutachten auch auf, dass Neubauten auch in der heutigen Zeit kostengünstig darstellbar sein sollen. Bei etwa 20 % der vom Gutachten betroffenen Projekte sind Kosten von weniger als 2000 € pro Quadratmeter Wohnfläche möglich. Dabei hat auch die Einsparung von Energiekosten Beachtung gefunden. Es wurde angeregt, zukünftig bei der Planung von Baugebieten bereits auf eine mögliche Vernetzung der beteiligten Betriebe Wert zu legen.
Der Innenminister hat im Rahmen des Gutachtens angekündigt, dass die Wohnraumförderung weiter vorangetrieben wird. Die dringend notwendigen Impulse zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sollen nun endlich in die Tat umgesetzt werden. Anstatt immer wieder über Mietpreisbremse und ähnlichen Maßnahmen nachzudenken, sollen in diesem Fall Zuschüsse zur Wohnraumförderung von insgesamt 275 € pro Quadratmeter Wohnfläche Neubau zur Verfügung gestellt werden. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Beitrag zur Senkung der Kosten für Investoren die notwendigen Impulse setzen kann.
Es ist der erste richtige Schritt in die richtige Richtung!