Geplante Reform der Grunderwerbssteuer bringt Unruhe in die Immobilienbranche

Für eine vermietete und sanierte dreieinhalb Zimmer Altbauwohnung in Berlin werden derzeit 499.000 Euro gezahlt. Der Kaufpreis schockiert schon lange nicht mehr. Wenn es bei dem Preis bleibt, muss der Käufer für die Wohnung im angesagten Kiez Prenzlauer Berg 29.940 Euro Grunderwerbsteuer an das hochverschuldete Land Berlin zahlen.

Doch Berlin bleibt mit 6% Grunderwerbsteuer ein halbes Prozent unter dem Spitzensatz, den zum Beispiel Deutschlands bevölkerungsreichtes Bundesland, Nordrhein-Westfahlen (NRW), verlangt.

Im Oktober 2017 kauften Oxford Properties, zum Pensionsfonds der kanadischen Provinz Ontario gehörig, und die New Yorker Investmentgesellschaft Madison International Realty das Sony-Center in Berlin für rund 1,1 Milliarden Euro. Demnach sollten 66 Millionen Euro Grunderwerbsteuer dem Land Berlin zufließen, doch durch einen ganz legalen „share deal“ Trick der Investoren bekam Berlin keinen einzigen Cent.

Rein rechtlich betrachtet kauften die Investoren nicht das Gebäudeensemble am Potsdamer Platz, sondern Anteile an der Gesellschaft, die damals Eigentümerin des Sony-Centers war. Niemand musste Grunderwerbsteuer zahlen, weil keiner der beiden Eigentümer volle 95 Prozent erwirbt. Es geht also auch anders!

Jetzt soll eine neue Reform Gerechtigkeit schaffen. Für Investoren könnte eine neue Reform deshalb teuer werden.

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