- Corona sorgt nicht für Preiseinbrüche
- Wertewandel beim Immobilienkauf
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und verschiedene Handelsplattformen des Online-Handels können plakative Zeitungsmeldungen über etwaige Wertverluste oder Preiseinbrüche auf dem Immobilienmarkt nicht bestätigen.
Gewiss, mit dem Auftreten der Corona-Pandemie standen viele Wirtschaftszweige einer bis dahin nicht gekannten Gefahr gegenüber, konnte man sich doch die Auswirkungen eines Lockdowns noch im vergangenen Jahr nicht einmal vorstellen.
Die Immobilienwirtschaft betraf die Pandemie nur am Rande. Die Preise steigen weiter, jedoch nicht mehr so rasant wie zuvor. Es wird jedoch „nicht mehr jeder Preis bezahlt“, wie die Experten der Hypoport Privatkundentochter Dr. Klein konstatieren.
Im Halbjahresbericht 2020 vom Immoscout legten die Preise von Neubauten um 1,5 und bei den Bestandsimmobilien um satte 5,5 Prozentpunkte zu, obwohl dies zu Beginn der Krise noch nicht danach aussah. Der wichtigste Faktor dieser Entwicklung sind natürlich die konstant niedrigen Zinsen. Auch die Verkaufsschwerpunkte in und um die deutschen Metropolen haben weiter Bestand.
Die Experten des IW sehen für die weitere Zeit die Chance, dass der Wohnimmobilienmarkt gut durch die Krise kommt.
Die sich aus der Krise gebildete und veränderte Situation mit starkem Trend zum Homework/-office sorgen jedoch bei den Käufern für andere Erwartungen. In Zeiten des Homeoffice wird das Verlangen nach größeren Wohnungen mit kleineren Räumen steigen. Dies wird die zurzeit vorherrschende „offene Bauweise“ so verändern, dass die Kinder spielen können, während der Berufstätige der Heimarbeit in Ruhe und konzentriert nachkommen kann. Auch werden Wohnungen mit Terrassen und Balkonen bevorzugt werden, um während der Arbeit auch mal „frische Luft schnappen“ zu können. Dies wird unweigerlich die Nachfrage in den innerstädtischen Bereichen zurückgehen lassen, da die Bau- und auch die Kostenstrukturen in der Stadt diesem entgegenstehen.
Die eigene Wohnimmobilie, auch im weiteren Umkreis des gewöhnlichen Arbeitsplatzes, gewinnt auch deshalb an Attraktivität, da auf dem Land sowohl das Platzangebot höher als auch die Kosten geringer sind. Bei der Arbeit im Homeoffice werden die täglichen Fahrtkosten stark reduziert.
Für die Immobilienwirtschaft ist es wichtig auf solch veränderte Parameter zu reagieren.