Aktuelle Daten zeigen, dass die Neuvertragsmieten zuletzt rückläufig waren.
Auf Gesamt-Deutschland gesehen sind die Mieten zwar nur um 0,1 % im IV. Quartal 2020 gesunken, aber einzelne Städte und Gemeinden waren weit überdurchschnittlich betroffen. In 27 der 50 teuersten Städten sanken die Preise bei Neuvermietungen. Der stärkste Rückgang wurde in Kempten/Allgäu mit 12,9 % ermittelt, aber auch die TOP 7-Standorte, allen voran Frankfurt/Main mit -2,1 %, mussten Einbußen hinnehmen.
Zu diesen Ergebnissen kam das renommierte Forschungsunternehmen F + B. Die Hamburger bewerten schon seit 1992 die Immobilienmärkte. Für Ihren aktuellen Wohnindex werteten sie die Daten von mehr als 30 Millionen Objekten aus.
Nicht zuletzt durch die Mietpreisbremse in unserer Bundeshauptstadt sanken die Preise für Neuvermietungen im letzten Quartal 2020 um 1,4 %. Für das ganze Jahr gingen die Mietpreise sogar um ganze 6,4 Prozent zurück. Ein Erfolg für die Rot-Rot-Grüne-Regierung. Hierbei muss natürlich angemerkt werden, dass Vermietungen in Neubauten ab 10/2014 nicht gedeckelt werden.
Die Ursachen liegen jedoch nicht nur an der aktuellen Pandemie, sondern auch in der demografischen Entwicklung. Abnehmende Zuwanderung und ein erhöhter Sterbeüberschuss verringern die Nachfrage.
Doch:
Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser steigen nach wie vor weiter.
Hierfür sind die Gründe breit gefächert:
Das Zinsniveau ist nach wie vor auf einem sehr niedrigen Level. Durchgehend werden erste Hypotheken für unter 1 Prozent angeboten. Die Käufer lassen sich deshalb auch nicht von den hohen Preisen abhalten. Die Nachfrage ist nach wie vor ungebremst.
Auch das teilweise durch Corona veränderte Wohnverhalten, raus in die Vorstädte oder ins Umland, stellt einen maßgeblichen Faktor der hohen Nachfrage dar. Die Erwerber erhoffen sich nicht nur mehr Wohnraum – Stichpunkt Home-Office – bei geringeren Preisen, sondern erfüllen sich auch immer mehr den Wunsch im Grünen mit Garten und Terrasse dem Alltag zu entfliehen.
Das Gesamtvermögen der deutschen Haushalte betrug im III. Quartal 6,74 Billionen Euro und Immobilienvermögen ist davon mit Abstand das wichtigste Vermögensgut mit einem Anteil von 64 Prozent.
Nach wie vor bieten Immobilienanlagen überdurchschnittlich hohe Renditen von 3 – 4 Prozent, während die Geldwirtschaft dem Barvermögen den Kampf angesagt hat und teilweise Strafgebühren verlangt. Der Immobiliendienstleister CBRE vermeldete, dass allein im Bereich der Wohnimmobilien mit einem Bestand von 50 Wohneinheiten oder mehr, im Jahr 2020 ein Transaktionsvolumen von 20 Milliarden Euro erreicht wurde und gibt an, dass dieser Trend auch für 2021 fortgesetzt wird.
Fazit:
Die Aussichten für Immobilienanleger bleiben nach wie vor und auch langfristig positiv, so prognostiziert der Baufinanzierer Wüstenrot einen Aufwärtstrend der Immobilienpreise bis 2025 und darüber hinaus, verbindet seine Aussage aber auch mit einem niedrig bleibenden Zinsniveau.