Trotz vorhandener Baugenehmigungen tritt der deutsche Wohnungsbau momentan auf der Stelle.
Doch nicht die Baubehörden tragen die Hauptschuld daran, sondern vielmehr der Mangel an Personal. Rund 700.000 genehmigte Wohnungen werden derzeit nicht gebaut. Die Tendenz ist dabei steigend. Viele Bauunternehmen sind derzeit ausgelastet. Handwerker sind rar und haben ihre Auftragszettel bereits voll.
Durch den Aufschwung am Bau arbeiten viele Unternehmer bereits am Limit und suchen händeringend nach geeigneten Arbeitnehmern. Die Auftragsbestände haben sich in mehr als zehn Jahren verdreifacht, während die notwendige Zahl der Arbeitnehmer bei weitem nicht erreicht wurde.
Der Fachkräftemangel hat längst auch die Bauunternehmen erreicht. Während zu Zeiten der Wiedervereinigung mehr als 700.000 Arbeitsplätze am Bau vorhanden waren, arbeiten heute nur rund 500.000 Menschen in der Bauwirtschaft, obwohl der Bauboom bereits seit Jahren anhält.
Der von der Bundesregierung geplante Bau von mindestens 1,5 Millionen Wohnungen während der laufenden Legislaturperiode wird also eine Wunschvorstellung bleiben. Es werden weiter sehr viele Wohnungen fehlen und das Wohnungsangebot bleibt knapp.
Dabei sind die Baubehörden in vielen Fällen auch nicht ganz unschuldig – in vielen Städten und Gemeinden dauern die Verfahren aus Sicht der Baubranche noch deutlich zu lange.