Teure Häuser, billiges Geld

Immobilienmarkt

Aussicht in die Zukunft ist ungewiss 

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen immer noch rasant an und dies „mit Corona“. In den sieben größten Städten Deutschlands legten die Preise seit 2015 um die Hälfte zu. Auch in den dünn besiedelten Gegenden, vornehmlich die ausgeweiteten „Speckgürtel“ der Großstädte stiegen die Preise in diesem Zeitraum auch um ein Drittel an Wert. 

Und dies auch innerhalb der Coronazeit. Allein zwischen Juli und September diesen Jahres legten die Preise für Häuser und Wohnungen im Schnitt um 7,8 Prozent zu, trotz drohender Insolvenzen, Jobverlusten und Kurzarbeit. 

Lediglich eine Verlagerung der Nachfrage deutet auf die derzeitige Situation hin. Es werden Häuser und vor allen Dingen größere Wohnungen nicht mehr in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz in den Städten gesucht. Dies ist die Reaktion auf Co-Working Modelle und Homeoffice-Arbeit, welche die tägliche Fahrt zur Arbeit zum Teil nur noch gelegentlich erfordert. 

Diese neuen Formen der Lebens- und Arbeitsmodelle werden auch nach der Bewältigung der Coronakrise weiterhin bestehen und ausgebaut werden, da die bisherigen Erfahrungen sowohl für Arbeitgeber und Arbeitnehmer jetzt schon als äußerst positiv bewertet werden können. 

Die Verlierer in diesem System sind Gesellschaften mit Schwerpunkt Gewerbeimmobilien, die auch schon erste Reaktionen zeigen und beginnen, diese Immobilien in Wohnraum umzuwandeln. Dies wird auf längere Sicht den Druck auf die Mieten herausnehmen.

Auch wer jetzt erst den Weg ins Eigentum sucht, muss sich hoch verschulden, um die exorbitanten Kosten für Erwerb oder Erstellung überhaupt zahlen zu können. Dies ist jedoch zurzeit durch die Niedrigzinsen noch darstellbar, birgt aber nach Ablauf von Zinsfestschreibungszeiträumen große Gefahren.

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